40 Jahre ist das Sanitätsmateriallager der Bundeswehr mittlerweile am Königsweg in Epe zu Hause. "Dennoch kennen viele Menschen in Gronau und Epe das Lager nicht", gestand die Leiterin der Betriebsführung, Oberstabsapotheker Klarissa S.. Daher freute sie sich, dass 15 Gäste auf Einladung der SPD Gronau und Epe die Einrichtung besuchten, um diese näher kennenzulernen. Während es bis in die 80er-Jahre noch eine Vielzahl von Sanitätsdepots in der damaligen Bundesrepublik gab, um Verbandsmaterial, Medikamente und Sanitätsgeräte zu lagern, sind es heute gerade noch zwei Sanitätsmateriallager. Eines davon im Spreewald in Krugau und das andere in Epe. Als Teil der Streitkräftebasis ist das Lager in Epe aktuell dem Bundeswehrdepot West in Mechernich in der Eifel unterstellt. "In Kürze wird hier aber ein Wechsel zum Bundeswehrdepot Nord in Wilhelmshaven stattfinden", berichtete Klarissa S. den Besucherinnen und Besuchern.
Konkret liefert das Lager in Epe Sanitätsmaterial und Medikamente an Ärzte und Krankenhäuser der Bundeswehr sowie an Sanitätspersonal und Ersthelfer, versorgt dieses Personal bei Übungen, Rettungsstationen und Einsätzen und stellt auch die Sanitätsausstattungen für das Nicht-Sanitätspersonal der Bundeswehr zusammen. Hin und wieder leistet das Sanitätsmateriallager außerdem Amtshilfe für andere Einrichtungen des Bundes, wie zum Beispiel bei Medikamenten in Zeiten der Corona-Pandemie.
Beschäftigt sind in Epe zurzeit etwa 50 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter als Apotheker, Medizintechniker und vor allem Fachlageristen und Fachkräfte für Lagerlogistik. "Gerade hier macht sich mittlerweile auch bei uns der Fachkräftemangel bemerkbar", warb die Referentin für eine Ausbildung im Logistikbereich in Epe.
Angesprochen, ob nach der Schließung vieler Einrichtungen im Bereich der Sanitätsversorgung in den 90ern- und 2000ern-Jahren, angesichts der "Zeitenwende" jetzt eine umgekehrte Tendenz denkbar sei, äußerte sie sich sehr zurückhaltend: "Aktuell ist eine solche Entwicklung nicht absehbar".
Kurt Rehbein von der Gronauer SPD bedankte sich nicht nur für den interessanten Einblick in die Arbeit des Sanitätsmateriallagers, sondern hob auch hervor, dass die Bundeswehr mit dem Sanitätsmateriallager schon seit vielen Jahren immerhin rund 50 Arbeitsplätze in Epe sichere.